In Indonesien existiert eine Art ethisches Staatsgrundgesetz, bestehend aus fünf Geboten. Dieses Gesetz nennt sich Pancasila (Panca = fünf; Sila = Grundsatz, Prinzip). Folgende fünf Prinzipien sind dem Indonesier bindend vorgeschrieben:
- Der Glaube an den Einzigen Gott
- Menschlichkeit, gerecht und gesittet
- Ein vereinigtes Indonesien
- Demokratie, geleitet von der Kraft der Weisheit im Meinungsaustausch / seitens der Volksvertreter
- Soziale Gerechtigkeit für das gesamte indonesische Volk
(Wörtliche Übersetzung)
Bereits aus dieser Reihung der verschiedenen Gebote ist die Wichtigkeit von Religion, insbesondere vom Monotheismus abzulesen.
Nicht an e i n e n Gott zu glauben, und dies nicht auch durch entsprechende Religionsausübung in der Öffentlichkeit zu beweisen, ist für den Indonesier ein herber Verstoß gegen das Grundgesetz.
In dem mehrheitlich mohammedanischen Land Indonesien sind, neben dem Islam selbst, noch vier weitere (monotheistische !) Religionsbekenntnisse zugelassen: der hinduistische Glaube, der buddhistische und der christliche, letzterer in zwei Variationen, nämlich Katholizismus und Protestantismus.
Während die Christen, um der Pancasila zu genügen, mühelos die Bedingung Monotheismus erfüllten, mussten Hinduismus und Buddhismus erst vorsichtig adaptiert werden, um nicht als "Sekten" verboten zu werden.
Es kann als Erfolg gewertet werden, dass in Indonesien heute die genannten Religionen, zwar unter der Dominanz des Islam, aber im Großen und Ganzen friedlich koexistieren.